Kreuzstich in der frühen Neuzeit |
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Taucht der
Kreuzstich als Sticktechnik bis zum Ende des Mittelalters nur
sehr spärlich auf, so ändert sich das offensichtlich seit der
frühen Neuzeit.
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So ist um 1500
ein Stickwerk entstanden, das sich ausschließlich auf die
Sticktechnik des Kreuzstichs beschränkt. Es handelt sich um
einen Fürleger, d.h. einen verzierten Streifen für die
Vorderkante der Altarplatte. Das Muster bedient sich Motiven der
Volkskunst[i]
: „Lebensbäume mit
spiegelbildlich einander sich gleichenden Tieren zu beiden
Seiten.“
[ii]
Appuhn vermutet, dass diese Stickerei entweder ein Geschenk
gewesen sei oder einfach einen Versuch der Klosterstickerinnen
darstelle, den sie nicht wieder aufgenommen hätten, weil sich
der Kreuzstich nicht für die Darstellung ganzer Figurengruppen
eignete.[iii]
Aus
noch späterer Zeit, aber vor 1580, stammt die sogenannte
„Philippine-Welser-Decke mit Tiroler Motiven im Kreuzstich“[iv].
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Fürleger in Kreuzstichstickerei aus dem
Kloster Lüne, entstanden um 1500 |
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Motive aus der sog. Philippine-Welser-Decke,
vor 1580 entstanden, nachgestickt |
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Generell gewann
der Kreuzstich „in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts […]
mit dem Aufkommen der farbig ausgestickten Kanevasstickereien
rasch an Bedeutung und wurde immer hauptsächlicher
angewandt.“[v]
, während in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts überwiegend
noch einfarbig gestickt wurde. Das wird auch deutlich an dem
steigenden Anteil von Kreuzsticharbeiten bzw. Kanevasstickereien[vi]
an den erhaltenen Stickereien insgesamt, und zwar nicht nur
absolut, sondern auch prozentual, wenn man bedenkt, dass mit dem
Fortschreiten der Zeit auch die Funddichte zunimmt[vii],
obwohl „aus der Fülle der Stickereien, die der Verschönerung
häuslicher Textilien dienten, […] entsprechend stärkerer Nutzung
nur ein Bruchteil erhalten geblieben“[viii]
ist. Für den Bereich
der Raumausstattung
wurden Kissen, Bettdecken[ix],
Tischdecken[x],
Prunkhandtücher[xi],
gestickte Bilder und Ornamente[xii],
Bettvorhänge[xiii],
Nadelkissen[xiv],
Bucheinbände[xv]
sowie Wandschirme und sogar Sattel- und Pistolentaschen[xvi]
und vermutlich vieles mehr im Kreuzstich gestickt bzw. bestickt.
Bestickt wurden auch Kleidungsstücke[xvii],
und zwar zunächst in erster Linie Unterwäsche, die mit schmalen
Borten verziert wurde. Diese modischen Dekorationen wurden
bereits im 16. Jahrhundert größer und auf andere Teile der
Kleidung angewendet, z.B. Halskrausen und Rüschen an den Ärmeln.[xviii]
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issenbezug, 16. Jahrhundert. Rotstickerei im
Kreuzstich auf Leinengrund |
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Handschuhe, 16. Jh.
Rote Kreuzstickerei in Seide
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eutel, 1. Hälfte des 17. Jh., Stickerei mit
Kreuzstich, Zopfstich
und Petit-Point-Stich auf Leinen |
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Frauenhaube, 16. Jh. |

Herrenhemd, um 1540. Kreuzstichstickerei auf
feinem Leinen an Kragen und Manschetten, d.h. den Teilen des Hemdes, die
zu sehen waren |
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Für die größere Verbreitung der „nun
modischen Kanevasstickereien aus Kreuz- und Perlstichen“[xix]
seit der frühen Neuzeit sind vermutlich mehrere Faktoren
ausschlaggebend.
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Zum einen wird
der Kreuzstich als eine Sticktechnik angesehen, die auf
anspruchslosem Material[xx],
das leicht zu bekommen ist, ausgeführt wird. Der gezählte
Kreuzstich sei schnell zu erlernen und die Wiederholung ein- und
desselben Stiches und auch Musters bedeute, dass in einer sehr
kurzen Zeit Ornamente hergestellt werden konnten und der
Stickgrund sehr viel schneller ausgestickt
werden konnte als die feineren, mühsameren Techniken der
Nadelmalerei[xxi],
weswegen im Englischen zwischen embroidery und needlepoint bzw.
needlework unterschieden wird: embroidery bezeichnet die
Nadelmalerei und needlepoint die Kanevasstickereien.
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Die Frage ist
natürlich, inwieweit und warum ein Bedürfnis nach einfacherer
Arbeit und schnellerer Erledigung bestand. Der Grund kann darin
bestehen, dass in der frühen Neuzeit, wie oben bereits erwähnt,
gestickte Raumausstattungen modern wurden und man zusätzlich zu
der Fülle potentiell zum Besticken gedachter Objekte nun auch
versuchte, das Erscheinungsbild gewirkter Wandteppiche durch
flächendeckend gearbeiteten Kreuzstich zu erreichen.[xxii]
Hätte man eine solche Arbeit bei einem
Zunftmeister in Auftrag gegeben, der sich komplizierterer
Sticktechniken der Nadelmalerei bedient hätte,
wäre die Arbeit wohl sehr kostspielig gewesen und die
Fertigstellung hätte sehr lange gedauert, was für eine für
kirchliche Zwecke gedachte Stickerei wohl akzeptabel gewesen
wäre, nicht aber für eine für den häuslichen Gebrauch bestimmte
Stickerei. Anzunehmen ist also, dass in der frühen Neuzeit
Kreuzsticharbeiten in häuslicher Arbeit hergestellt wurden, so
dass „sich von nun an in erster Linie auch breitere Schichten
von Laien und Amateuren damit beschäftigten“[xxiii].
Stickerei fand nicht nur in bürgerlichen Haushalten, sondern
auch „auch in den textilen Gegenständen des Alltags und der
Kleidung des einfachen Volkes vermehrt Anwendung“[xxiv]
Stradal und Brommer nennen aus
diesem Grunde die frühe Neuzeit „Geburtsstunde unserer
volkstümlichen Stickerei“[xxv],
die bereits mit der Entwicklung der Weißstickerei im 12.
Jahrhundert begonnen habe.[xxvi]
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Wandbehang oder Bettvorhang (Fragment), 16.
Jh., Kreuzstickerei auf Leinen |
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Es scheint so, als ob diese Entwicklung mit
einer sehr wesentlichen Veränderung der Rolle von Frauen und der
Sicht auf Frauen einhergegangen sei.
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Dies ist
besonders sichtbar an der Stellung von Frauen im gewerblichen
Leben. Die landwirtschaftliche „Revolution“ im Hochmittelalter
und das dadurch begünstigte Bevölkerungswachstum hatten sich
sowohl in der Extensivierung der Landwirtschaft wie auch in der
Städtegründungswelle des 12. und 13. Jahrhunderts
niedergeschlagen, da die Landwirtschaft die steigende
Bevölkerung zu relativ stabilen Preisen ernähren konnte.
Die bereits in der 2.Hälfte des 13. Jahrhunderts
beginnende sogenannte „kleine Eiszeit“ führte dann im 14.
Jahrhundert – trotz erheblicher Bevölkerungsverluste durch
Missernten, Hungersnöte und Pest - zu einer Überproduktion an
landwirtschaftlichen Erzeugnissen und damit zu einem
Preisverfall. In den Städten – zumindest in den größeren Städten
- stiegen dagegen die Preise für handwerkliche Erzeugnisse,
begünstigt durch eine gesteigerte Nachfrage aufgrund der
Konzentration von Vermögen bei den die Pest Überlebenden sowie
auch einer Veränderung der Marktsituation durch den beginnenden
Frühkapitalismus. Grob gesagt wurde aus einer
Bedarfsdeckungswirtschaft eine Bedarfsweckungswirtschaft, die
sich besonders auf Güter des gehobenen Bedarfs, zu denen
zweifelsohne Stickereien gehörten, erstreckte. Mit der neuen
Marksituation ging auch eine Veränderung der
Qualitätsanforderungen einher, die zu einer zunehmenden
Spezialisierung und Professionalisierung in den Handwerksberufen
führte. Im Bereich der Stickerei hatte es schon seit der
Entstehung der Zünfte eine Ausdifferenzierung in Wappensticker
und Seidensticker gegeben; nunmehr wurden aber die formalen
Qualifikationen sehr viel stärker betont, da sie als Nachweis
für die Produktqualität gesehen wurden.
Die steigenden Preise für handwerkliche Produkte waren
entsprechend attraktiv für männliche Handwerksmeister, denen es
– mit der Ausnahme von Köln, das eine Sonderstellung einnimmt -
nach und nach gelang, Frauen
aus den Zünften und damit der professionellen Stickerei
zu verdrängen. Felleckner spricht davon, dass Frauen „ab Mitte
des 16. Jahrhunderts systematisch von ihren männlichen Kollegen
aus den Zünften und damit aus dem Handwerk gedrängt“[xxvii]
wurden, indem Töchter von Handwerkern nicht mehr in der
Handwerkskunst unterrichtet wurden und Witwen von Handwerkern
das Recht verloren, die Produktion ungeschmälert fortzuführen
und Lehrlinge auszubilden.[xxviii]
Dieser Vorgang wurde unterstützt durch die auch durch die
Landflucht im Zuge der Agrarkrise entstandenen
Gesellenbruderschaften, die sich für ein Verbot der Frauenarbeit
stark machten, um die Chancen der Gesellen auf eine
Meisterschaft zu stärken.[xxix]
Sie setzten dabei ein
moralisches Argument ein, indem sie die potentielle Verletzung
ihrer Ehre, die durch gemeinsames Arbeiten und Leben
unverheirateter Frauen und Männer entstehen konnte, ins Feld
führten.[xxx]
Bereits für das England
des 15. Jahrhunderts berichtet Michael, dass „more and more men
are recorded as embroiderers“[xxxi]
, und für die Schweiz berichtet Heimgärtner, „das Sticken als
Beruf [sei] bis in die Neuzeit hinein eine Männerdomäne“[xxxii]
gewesen. Für England
stellt Clare Hunter heraus, dass die männlichen Sticker sich die
lukrativen Aufträge sicherten und damit die Stickerinnen auf
Aufträge zurückgedrängt wurden, die geringere Fähigkeiten
erforderten. Der Statusverlust der Frauen habe letztlich dazu
geführt, dass Frauen keinen Zugang mehr zu einer professionellen
Ausbildung hatten. Ihre Stickereien wurden als amateurhaft und
unprofessionell betrachtet.[xxxiii]
Die angebliche unqualifizierte
Arbeit von Frauen wurde entsprechend als „Pfusch“ abgewertet.
[xxxiv]
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Der Seydensticker aus dem Ständebuch des Jost Amman, 1568
Text von Hans Sachs:
Ich
aber kan wol Seyden stickn/
Mit
Gold die brüst und Ermel rückn/
Versetzet mit Edlem gestein/
Auch
mach ich güldin Hauben rein/
Krentz
und harband von perlein weiß/
Künstlich Mödel mit hohem fleiß/
Auch
Kirchen greht Meßgwant und Albn
Kan ich wol schmückn allenthalben

Bildnis des Seidenstickers Jakob Leupoltt aus den Nürnberger
Hausbüchern, 1625
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Der Seidensticker. Stich aus Christoph Weigels „Abbildungen der
Gemein-Nützlichen Hauptstände“, 1698
Text vom Abraham a Santa Clara:
Betrachtet Gold und Silber recht/
Wie
soll es doch zum prangen taugen?
Es ist
zum Braut-Kleid viel zu schlecht,
Worin
man gilt vor Gottes Augen:
Der
Unschuld Christi Seiden- Glantz
Schickt sich allein zum Sternen-Kranz.
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Selbstverständlich vollzog sich diese
Entwicklung langsam und auch regional unterschiedlich[xxxv],
und es gab auch Handwerke, in denen Frauen weiterhin selbständig
arbeiteten. Als Beispiel für letzteres sei Köln genannt, wo die
Seidenstickerinnen als weibliche Zunft bestehen blieben, aber
auch generell Frauen in verschiedenen Handwerksberufen tätig
blieben.[xxxvi]
Auch in England bzw. Schottland gab es noch Frauen, die in
verschiedenen Gewerben selbständig waren.[xxxvii]
Im weiteren Verlauf der Zeit gab es neben den in den Städten
weiterhin zünftisch organisierten Frauen auch Hofstickerinnen[xxxviii]
und Stickerinnen, die im Zuge der merkantilistischen Wirtschaft
der absolutistischen Staaten ab dem
17. Jahrhundert in Manufakturen arbeiteten[xxxix].
Als allgemeine Entwicklung
kann jedoch davon gesprochen werden, dass Frauen überwiegend
nicht mehr professionell stickten, sondern auf Stickereien für
den Gebrauch im eigenen Haus zurückgedrängt wurden und sich
damit eine Bevorzugung des Kreuzstichs als einer Sticktechnik,
die keine spezialisierte Ausbildung benötigte, ergab.
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Werkstatt von Hofstickern,
Charles-Germain de Saint-Aubin, L’Art du Brodeur, 1770.- Saint-Aubin war
Hofsticker am Hof Ludwigs XIV. |
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Unterstützung für
den vorgenannten Wandel im gewerblichen Bereich kam durch die
reformatorische und humanistische Ethik, die den ehrbaren
Lebenswandel eines Menschen in den Vordergrund stellte und
hinsichtlich der Erziehung von Mädchen neue Normen schuf, an
denen sich die Realität ausrichten sollte.[xl]
Ehrsamkeit und Keuschheit waren
die obersten Erziehungsziele, neben denen alle anderen
Fertigkeiten zurückzustehen hatten. Bildung wurde als
unerwünscht angesehen, da „jedwede Intellektualität sofort mit
sexueller Ausschweifung gleichgesetzt“[xli]
wurde. Als Norm für die Lebensweise von Frauen galt nur die
Institution der Ehe, die nun als „Modellfall der
Geschlechterordnung“[xlii]
angesehen wurde. Damit wurde die Frau auf die Rolle der Ehefrau
und Hausfrau in einer patriarchalischen Beziehung verwiesen.[xliii]
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In Deutschland
und in vielen anderen europäischen Ländern schlug sich im 16.
und 17. Jahrhundert diese neue Normsetzung in der sogenannten
Hausväterliteratur nieder, die heutzutage zum Genre der
Ratgeberliteratur gehören würde. Sie vermittelte nicht nur eine
der vorgenannten Grundeinstellung entsprechende Moral, sondern
enthielt im Wesentlichen sehr konkrete Ratschläge bzw.
Anleitungen für die Haushaltsführung. Zugrunde lag die
Vorstellung vom „Ganzen Haus“ als „hierarchisch gegliederte[r]
Gemeinschaft von Hausvater, Hausmutter, Kindern und Gesinde […]
Ziel der Hausgemeinschaft war eine statusgemässe Versorgung
aller Mitglieder, die Besitzerhaltung und -vergrösserung und das
Aufziehen von Kindern und Enkeln.“[xliv]
Sie steht damit in der Tradition der zweckorientierten
Lebensgemeinschaft des unter der Munt des Hausherrn stehenden,
patriarchalisch organisierten Verbandes aus Herrn, Hausfrau,
unverheirateten Kindern und Gesinde, wie er im Mittelalter
üblich war. Die
Konzeption des „Ganzen Hauses“ sah die Rolle der Ehefrau, also
der Hausmutter,
zweigeteilt: einerseits war sie nicht eine gleichgestellte
Partnerin des Hausvaters, sondern „Gehilfin ihres Mannes“[xlv],
die nicht imstande war, ein Haus alleine zu führen; andererseits
übte sie Herrschaft aus, da sie „genauso wie ihr Mann zum
gemeinsamen Vermögen bei[trägt], und das kann nur wachsen, wenn
sie als Betriebsleiterin die absolute Kontrolle über Ausgaben,
Personal und Arbeitsabläufe ausübt.“[xlvi]
Die Arbeit der Frau war somit
seit der frühen Neuzeit nicht mehr durch den Stand, sondern
durch das Geschlecht festgelegt. Die Frau war nicht nur
Erzieherin der Kinder, sondern sie leitete das Innere des
Hauses, indem sie die Arbeiten im Haus[xlvii]
– wozu auch die Arbeiten, die direkt den Haushalt unterstützten,
wie Bestellung des Gartens oder Versorgung des Viehs sowie
Vermarktung der überschüssigen Produktion aus diesen Bereichen
usw. gehörten – plante, auf das Gesinde verteilte und
überwachte. Sie
musste praktisch alle Bereiche der Hauswirtschaft sehr gründlich
beherrschen, um zu vermeiden, von ihrem Personal hintergangen zu
werden. Sie besaß auch das Recht, Personal einzustellen oder zu
entlassen sowie Ausgaben zu tätigen und Einnahmen aus dem
Verkauf überschüssiger Produkte zu erwirtschaften. Bei allen
Leitungsaufgaben ist es denkbar, dass die Hausmutter einige
Arbeiten selbst ausübte, so z.B. die Buchführung, aber auch
Arbeiten, die nur durch nicht von der Arbeit rissige oder
schwielige Hände ausgeführt werden konnten. Dazu gehörte mit
Sicherheit das Nähen von Wäsche bzw. Kleidung und in
wohlhabenden Haushalten wohl auch das Besticken von Wäsche und
Kleidung und das Sticken von Gegenständen der Raumausstattung,
auch wenn nur vermutet werden kann, „wie weit die Kenntnis und
Praxis des Stickens auch in einfachen Bevölkerungsschichten
geläufig war“[xlviii].
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Das "Ganze Haus". Decke mit Darstellung von ländlichen und
häuslichen Tätigkeiten, um 1600 |
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Ein weiterer
Faktor für die Zunahme von häuslichen, nicht professionellen
Kanevasstickereien, die überwiegend im Kreuzstich ausgeführt
wurden[xlix],
ist sicherlich das Aufkommen von sogenannten Muster- bzw.
Vorlagenbüchern, die sich in erster Linie an „common people“[l]
richteten. Sie ermöglichten es den „Amateuren“, die ohne einen
professionellen Vorlagenzeichner auskommen mussten, nach
Zählmustern zu sticken. Die Musterbücher, die anfänglich in
Holzschnitt gedruckt wurden, bedienten sich eines Rastersystems,
um einen gezählten Kreuzstich zu ermöglichen.[li]
Häufig enthielten sie auch gerasterte leere Seiten, so dass
eigene Entwürfe gezeichnet werden konnten.[lii]
Während die ersten Musterbücher noch schwarz-weiß gedruckt waren
und damit die Farbwahl den Stickerinnen überlassen wurde, kamen
bereits in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts mehrfarbige Drucke
auf. Als weitere Erleichterung wurden die Farben durch
unterschiedliche Zeichen in den Rastern verdeutlicht[liii],
wodurch die Muster bereits den Charakter heutiger Stickmuster
annahmen. Als weitere Verbesserung kam dann der Druck als
Kupferstich, der ein saubereres Bild ergab und damit leichter zu
lesen war. Die in den Büchern enthaltenen Muster umfassten
Borten mit überwiegend geometrischen Mustern, Blumen, Tieren und
Figuren.
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Muster aus dem Furm- oder Modelbüchlein
(Schönsperger, 1523) |

Muster aus Schön Neues Modelbuch (Siebmacher,
1604) |
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Hinweis: Die in den Fußnoten genannten Abbildungen von Seiten aus
Modelbüchern finden sich auf der Seite
Modelbücher, um die Ladezeit dieser
Seite zu verringern. |
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Das erste
Musterbuch überhaupt, das „Furm- oder Modelbüchlein“ von Hans
Schönsperger, erschien 1523 in Augsburg. Es scheint so
erfolgreich gewesen zu sein, dass bereits ein Jahr später, 1524,
Schönsperger „Ein New Modelbuch“ herausgab. Ab 1527 erschienen
in schneller Folge 1527, 1529, 1532, 1541 und 1544 Musterbücher
von Peter Quentel. Von da an scheint dieses Genre immer
beliebter geworden zu sein, so dass „between 1523 and 1700, over
150 individual titles were published in an estimated 400
editions, with unknown numbers of print-runs“[liv].
Deutsche Verleger scheinen zunächst den Markt beherrscht zu
haben; ihr Erfolg führte in einer Zeit, in der es noch kein
Urheberrecht gab und frühkapitalistische Verhaltensmuster Einzug
hielten, neben eigenen Neuschöpfungen zu Übernahmen bzw.
Variationen von Designs durch Verleger aus dem In- und Ausland,
so dass letztendlich die Muster international in Gebrauch waren
, was in dem 1622 erschienenen „Schön newes Modelbuch“ von
Sigismund Latomus auch ausdrücklich als „Werbung“ genutzt wird,
wenn er von „so wol Italiänischen, Französischen,
Niderländischen, Engelländischen, als Teutschen Mödeln“ spricht.[lv]
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Auch wenn nicht
bekannt ist, wie hoch die Auflagen der Bücher waren, so ist der
Erfolg der Musterbücher schon deswegen unbestreitbar, weil immer
wieder neue Musterbücher auf den Markt kamen. Das bedeutet, dass
eine entsprechende Nachfrage nach Stickanleitungen existiert
haben muss. Wie oben erwähnt, waren die primären Adressaten der
Musterbücher Frauen und Mädchen[lvi]
aus den Schichten der Bevölkerung, die unterhalb der „sehr
Wohlhabenden“ angesiedelt waren und aus heutiger Sicht als
Mittelstand bezeichnet werden würden. Jedenfalls mussten die
Adressatinnen lesen und rechnen können sowie
sich die Modelbücher leisten können.
Damit kann man diesen Mittelstand genauer identifizieren
als (Ehe-)Frauen von Kaufleuten und Handwerkern sowie die oben
genauer beschriebenen Betriebsleiterinnen landwirtschaftlicher
Betriebe mit Gesinde und nicht nur einer Magd oder einem Knecht.
Innerhalb dieses Kreises muss es also sehr viele stickende
Frauen gegeben haben, wobei es durchaus wahrscheinlich ist, dass
die Verfügbarkeit von Modelbüchern die Zahl der stickenden
Frauen vergrößerte, was wiederum die Nachfrage steigerte.
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Über die
Adressatinnen und deren Motive mögen die Titelseiten bzw.
Frontispize näheren Aufschluss geben, da sie vermutlich so
gestaltet sind, dass sie die beabsichtigte Kundschaft erreichen.
Besonders in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stellen
sowohl die Illustrationen als auch die Titel der Modelbücher die
Handarbeiten, für die man die Muster verwenden kann, als solche
wie auch den Lerneffekt, der durch die Anwendung der Muster
erreicht wird, in den Vordergrund.[lvii]
Die Illustrationen zeigen dabei die verschiedenen Handarbeiten
bzw. Handwerke, für die die Vorlagen des Buches von Nutzen sein
können. Das macht insofern Sinn, als die Modelbücher in dieser
Zeit eine neue Gattung darstellten und potentielle Kunden bzw.
Kundinnen auf Anhieb sehen konnten, ob das Buch versprach, für
die von ihnen bevorzugte Tätigkeit geeignet zu sein. Es scheint
auch so, als ob in dieser Zeit auch professionelle Kundschaft
sowie männliche Kundschaft erreicht werden sollte, da sowohl bei
den Illustrationen als auch im Titeltext „männliche“ Tätigkeiten
angesprochen werden.[lviii]
Möglicherweise begründet sich die Nennung von Tätigkeiten wie
Steinmetzen oder Schnitzern damit, dass die erste Hälfte des 16.
Jahrhunderts eine Umbruchzeit ist, in der sich die oben
dargestellten Prozesse der Verdrängung von Frauen aus dem
Handwerk und der Verbreitung neuer Rollennormen noch nicht
vollständig durchgesetzt hatten.
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Seit der 2.
Hälfte des 16. Jahrhunderts zeigen die Titelillustrationen
überwiegend mehrere Frauen, die gemeinsam sticken bzw. andere
Handarbeiten ausführen, während – in manchen Fällen - der Mann
zuschaut.[lix]
Die Kleidung der Frauen auf der
Titelillustration von Gulfferichs bzw. Jobins Buch dürfte
kennzeichnend für die Mittelschicht sein; sie ist weder ärmlich
noch extravagant. Je
mehr aber die Zeit voranschreitet, desto aufwendiger ist die
Kleidung der abgebildeten Frauen, und auch die Szenerie wird
immer vornehmer. Was bei dem Modelbuch von Gulfferich 1532 noch
wie eine Runde von stickenden bzw. handarbeitenden Frauen in
einfacher Kleidung auf dem Land aussah, wird bis zu Sibmachers
„Schön Neues Modelbuch“ 1597 und Bretschneiders „New Modelbüch“
1615 eine Runde von modisch und aufwendig gekleideten stickenden
Frauen in einem großzügigen Raum bzw. zu einer
Titelillustration, die Vorlagen für Stickereien zu zeigen
scheint, die an die bei Hof gebräuchlichen Luxuswaren erinnern.
Die Titelbilder der Modelbücher von Rosina Helena Fürst zeigen
bereits deutliche Merkmale der opulenten Mode und
Raumausstattung des beginnenden Barock.
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Man könnte daraus
folgern, dass sich der Adressatenkreis der Modelbücher geändert
habe und nun statt der Mittelschicht Frauen der Oberschicht
angesprochen werden sollten. Betrachtet man jedoch die Titel der
Modelbücher, so sind die Adressaten die Frauen der Mittelschicht
geblieben – es werden von Anfang an durchgehend die Frauen und
Jungfrauen angesprochen, die nicht wie die adligen und
wohlhabenden Damen über einen eigenen Designer verfügten und
somit dem Mittelstand zuzuordnen sind. Es erhebt sich auch die
Frage, ob Damen aus dem Adel oder den sehr reichen Kreisen
„Müster artiger Züege, Und Schöner Blummen Zu zierlichen
Überschlegen, Haupt- Schürtz- Schnüp tüchern, Hauben,
Handschühen, Mehren gehengen, Kampfüttern und der gleichen“[lx]
oder auch „Arbeit auff Krägen, Hempter, Facelet und dergleichen“[lxi]
nach einem Modelbuch gestickt
hätten oder ob sie diese nicht eher hätten designen lassen.
Vielmehr scheint es so zu sein, dass anfangs die
Modelbücher die von der Hausväterliteratur gesetzten Normen für
Frauen im Kopf hatten, wenn sie darauf abstellten, dass das
Sticken nach Anleitungen erst erlernt und geübt werden musste.
Die ersten Modelbücher ermöglichten den Frauen, die ja nun auf
den Bereich den Hauses beschränkt sein sollten, die Kleidung der
Familienmitglieder durch Stickereien zu verschönern und die
Räume, in denen die Familie lebte, mit bestickten Gegenständen
zu versehen. Damit wurden sie ihrer Rolle gerecht, wurden, durch
die Anzahl der bestickten Gegenstände zum Wohlstand des Hauses
beizutragen.[lxii]
Auch die Titel der Modelbücher
stützen diese Vermutung, wenn sie Tugenden in den Vordergrund
stellen, die auch die Hausväterliteratur den Frauen als Norm
setzte. So richtet sich Sibmacher an die „Erbarn Tugendsamen
Frawen und Jungfrawen“[lxiii]
und stellt in der Ausgabe von 1604 den Mustern einen „Dialogus
Oder Gespräch dreyer Personen, die Nähkunst betreffend. Namen
der Personen in diesem Gespräch. Industria
die Arbeitsame, oder Geschickligkeit, Ignavia die Faule,
oder Müssiggang, Sophia die Kluge, oder Weißheit“[lxiv]
voran. Latomus stellt auf der Titellustration seines Modelbuches
von 1608 eine idyllische Szene von stickenden Frauen – und einem
mit dem Vorzeichnen beschäftigten Mann – in den Mittelpunkt.
Diese ist eingerahmt
von einer an die Erzählung von der Vertreibung aus dem Paradies
anspielenden Schlange
und von zwei Frauenfiguren, von denen eine mit ihrem
Spiegelbild beschäftigt ist und die andere einen Falken hält.
Die stickenden Frauen symbolisierenden die Tugend des rastlosen
Fleißes und der betriebsamen Wohlstandsvermehrung, die sich
gegen die Verführung zur Eitelkeit und zum (adligen) Müßiggang
abhebt.[lxv]
Noch expliziter stellt Rosina Helena Fürst 1666 im Titelbild des
dritten Teils ihres Modelbuchs dar, dass Sticken und
Handarbeiten generell einen entscheidenden Beitrag zur
Tugendhaftigkeit und Ehrbarkeit der Frau leisten: das göttliche
Auge ist wohlgefällig auf die handarbeitende Frau gerichtet,
denn „Der Arbeit nutz ist Gottes Schutz“, während „Die faule
Hand bringt Spott und Schand In Satanshand“.[lxvi]
Hier zeigt sich bereits die im 17. Jahrhundert beginnende
weitere Veränderung der Rolle der Frau, indem eine deutlichere
Moralisierung erfolgt, auf die noch weiter einzugehen sein wird.
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Die ab der 2.
Hälfte des 16. Jahrhunderts immer prominenter werdende
Darstellung modisch und aufwendig gekleideter Frauen in den
Titelillustrationen deutet Van den Berghe als eine
Marketingstrategie, die den Frauen der Mittelklasse verspreche,
dass durch die Nutzung der Vorlagen des Modelbuchs die eher
elaborierte Mode der oberen Schichten nachgeahmt werden könne,
d.h. es werde ein bestimmter Lifestyle versprochen.[lxvii]
Für die Mittelschicht, die mit der Konsolidierung ihres
Wohlstands nach gesellschaftlichem Aufstieg strebte, kann es
durchaus attraktiv
gewesen sein, durch aufwendig bestickte Kleidung und eine
Raumausstattung mit zahlreichen Stickereien ihren Wohlstand nach
außen zu zeigen. Van den Berghe weist auch darauf hin, dass
bestickte Geschenke – vermutlich ist an Taschentücher, kleine
überzogene Döschen, Handspiegel und ähnliches zu denken – dazu
dienen konnten, soziale Beziehungen zu knüpfen und zu
verfestigen, zumal solche Gegenstände vor dem Zeitalter der
Industrialisierung erheblichen Wert besaßen.[lxviii]
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Zusammenfassend
ist festzustellen, dass in der frühen Neuzeit die Zurückdrängung
von Frauen aus dem Gewerbe und ihre Verweisung auf den Bereich
des Hauses eine Entwicklung
einleitete, die dazu führte, dass mehr Frauen als bisher
stickten und sich dabei des „leichteren“ Kreuzstichs bedienten.
Diese Entwicklung wurde durch den Boom von Vorlagenbüchern
gefördert, deren Zahl wiederum ein Indiz für die Zunahme des
Stickens, besonders der Kreuzsticharbeiten, ist, wobei die
zunehmende Konnotation von Sticken und Tugend einen wichtigen
fördernden Faktor darstellt.
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[i] Vgl. Appuhn,
Horst: Bildstickerei en des Mittelalters in Kloster Lüne,
Dortmund 1983, S. 20
[iv] Stradal,
Marianne/Brommer, Ulrike: Mit Nadel und Faden. Kulturgeschichte
der klassischen Handarbeiten, Freiburg 1990, S. 59
[v] Bergemann,
Uta-Christiane: Europäische Stickereien 1250-1650, 1. Aufl.
Regensburg 2010 (= Kataloge des deutschen Textilmuseums Krefeld
Bd. 3), S. 295
[vi] Unter
Kanevasstickereien versteht man sogenannte gezählte Stickereien,
die auf einen gleichmäßig gewebten Stickgrund aufgebracht
werden, d.h. einen Stickgrund, bei dem Kette und Schuss in
gleichen Abständen verlaufen. Dadurch werden Stickstiche
ermöglicht, die in Höhe und Breite über die gleiche Anzahl von
Fäden verlaufen, z.B. Kreuzstich oder Petit-Point-Stich.
[vii] Beispielhaft
sei hier auf die Sammlungen zweier Museen mit umfangreichen
Textilsammlungen verwiesen.
So verzeichnet z.B. der Katalog der Gewebesammlung des
Germanischen Nationalmuseums nur zwei Stickereien im Kreuzstich
aus der Zeit vor 1500, während aus dem 16. Jh. bereits sieben
erhalten sind. Siehe: Stegmann,
Hans: Katalog der Gewebe-Sammlung Germanischen Nationalmuseums.
II. Teil Stickereien, Spitzen und Posamentierarbeiten, Nürnberg
1901. In der Textilsammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums
gibt es 79 Stücke der Kategorie „Bestickte Textilien im
Wohnbereich“, von denen 33 Stücke einen Ursprung in Deutschland
haben. Von denen sind zwei Kreuzsticharbeiten aus dem 16. Jh.
Die Tatsache, dass die Bestände des Berliner Kunstgewerbemuseums
besonders große Verluste infolge des 2. Weltkriegs erlitten,
erklärt hier die geringere Zahl. Siehe: Mühlbächer, Eva:
Europäische Stickereien vom Mittelalter bis zum Jugendstil aus
der Textilsammlung des Berliner Kunstgewerbemuseums, Berlin 1995
[viii] Mühlbacher,
Eva: a.a.O., S. 11
[ix] Vgl. Bergemann,
Uta-Christiane: a.a.O., S. 33
[x] Vgl. Stegmann,
Hans: a.a.O., Nr. 2583
[xi] Vgl. Stegmann,
Hans: a.a.O., Nr. 2588
[xii] Bergemann,
Uta-Christiane: a.a.O., S. 82
[xiii] Vgl. Warner,
Pamela: a.a.O., S. 69
[xiv] Vgl. Warner,
Pamela: a.a.O., S. 73
[xv] Vgl. Warner,
Pamela: a.a.O., S. 79
[xvi] Frantal,
Susanne: Stick – Muster – Vorlagen 1915 / 2015 für
Dilettantinnen und DIY-online-Userinnen. Eine Untersuchung der
Entwicklung von Stickmustervorlagen um 1915 und 2015 in Wien, an
exemplarischen Beispielen, in Hinblick auf die vermittelnden
Techniken und den intendierten Absichten, Wien 2016, S. 16
[xvii] Warner,
Pamela: a.a.O., S. 66
[xviii] Vgl.
Staniland, Kay: Embroiderers, British Museum Press, 2. Aufl.
1993, S. 36
[xix] Bergemann,
Uta-Christiane: a.a.O., S. 33
[xx] Grönwoldt,
Ruth: Stickereien von der Vorzeit bis zur Gegenwart aus dem
Besitz des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart und der
Schlösser Ludwigsburg, Solitude und Monrepos, München 1993, S.
45
[xxi] Vgl.
Staniland, Kay: a.a.O., S. 36
[xxii] Vgl.
Bergemann, S. 82 f.
[xxiii] Stradal,
Marianne/Brommer, Ulrike: a.a.O., S. 68
[xxiv] Frantal,
Susanne: a.a.O., S. 29
[xxv] Stradal,
Marianne/Brommer, Ulrike: ebda.
[xxvi] Stradal,
Marianne/Brommer, Ulrike, a.a.O., S. 34
[xxvii] Felleckner,
Thomas: Zur historischen Bedeutung der Frauen im Handwerk,
Lüneburg 2017, S. 8
[xxviii] Vgl.
Beachy, Robert: Business was a Family Affair: Women of Commerce
in Central Europe, 1650-1880, o.O., o.J., S. 310
[xxix] Vgl. Bies,
Michael: Das Handwerk der Literatur. Eine Geschichte der Moderne
1775-1950, Göttingen 2022, S. 266
[xxx] Vgl. Rippmann,
Dorothee: „Frauenwerk“ und Männerarbeit. Formen von Leben und
Arbeiten im Spätmittelalter. In: Pfister, Ulrich/Studer,
Brigitte/Tanner, Jakob (Hrsg.): Arbeit im Wandel. Deutung,
Organisation und Herrschaft vom Mittelalter bis zur Gegenwart,
Zürich 1996, S. 26
[xxxiii] Vgl. Clare
Hunter, Threads of Life. A History of the World Through the Eye
of a Needle, London 2019, S. 209
[xxxiv] Vgl. Bies,
Michael: a.a.O., S. 266
[xxxv] Vgl.
Wechtitsch, Dominik: Familienstrukturen im Wandel. Von der
Utopie der Wahlfreiheit eines selbstbestimmten Lebens, Graz
2018, S. 35 verweist
auf die „Vorreiterschaft“ Englands und Hollands
[xxxvi] Vgl.
insgesamt die zahlreichen Beispiele in der Untersuchung von
González Athenas, Muriel: Kölner Zunfthandwerkerinnen 1650-1750.
Arbeit und Geschlecht, Diss. Kassel 2010
[xxxvii] Vgl.
Janssens, Angélique: Der männliche Alleinernährer. Zur
Geschichte einer sozialen Symbolfigur zwischen Ökonomie, Macht
und Selbstbild, o.O., o.J., S. 77
[xxxviii] Vgl.
Rulffes, Evke: Die Erfindung der Hausfrau. Geschichte einer
Entwertung, 3. Aufl. Hamburg 2021, S. 27
[xxxix] Vgl.
Grönwoldt, Ruth: a.a.O., S. 11
[xl]
Richtungsweisend für praktisch ganz Europa wurde die Schrift von
Juan Lluis Vibes „De Institutione Feminae Christianae“, englisch
„On the Education of the Christian Woman“, die 1523 erschien,
während Vibes in England lebte.
[xli] Kreis-Schinck,
A.: Frauenbildung in der Frühen Neuzeit: Mary Astells 'A Serious
Proposal to the Ladies'. Freiburger Frauen-Studien 2 (1996), S.
17
[xlii] Schlarb,
Cornelia: Frauen in der Reformationszeit. Reformatorinnen –
Reformatorenfrauen – reformatorisch wirksame Frauen, Hamburg
2001
(=https://www.theologinnenkonvent.de/pdf/reformation/Frauen_Reformation_dt_11-6-11.pdf)
[xlv] Groß, Claudia:
Familie in der Darstellung der Hausväterliteratur, o.O., 2000
https://www.grin.com/document/102326 [abgerufen am 2.7.2023]
[xlvi] Rulffes,
Evke: a.a.O., S. 11
[xlvii] Vgl.
Spicksley, Judith M.: Work in Countryside, Cities and Towns.-
In: The Routledge History Of Women In Early Modern Europe,
2019
https://www.routledgehandbooks.com/doi/10.4324/9780429355783-7
[abgerufen am 25.6.2023], S. 135
[xlviii] Bergemann,
Uta-Christiane: Europäische Stickereien 1250-1650, 1. Aufl.
Regensburg 2010 (= Kataloge des deutschen Textilmuseums Krefeld
Bd. 3), S. 46
[xlix] Vgl. Stradal,
Marianne/Brommer, Ulrike, a.a.O., S. 80
[l] Van den Berghe,
Lisa: "Early Modern Needlework Pattern Books: Tracing the
International Exchange of Design".- In: Textile Society of
America Symposium Proceedings
992 (2016) =
http://digitalcommons.unl.edu/tsaconf/992
[li] Vgl. Bergemann,
Uta-Christiane; a.a.O., S. 64
[liii] Bergemann,
Uta-Christiane: a.a.O., S. 66
[liv] Van den
Berghe, Lisa: a.a.O.
[lv] Siehe auf der
Seite
Modelbücher
„Schön newes Modelbuch“ (Latomus, 1608)
[lvi] Etliche
Modelbücher benennen ausdrücklich die „Erbarn Tugendsamen Frawen
und Jungfrawen“ (Sibmacher 1597), Frauen und Jungfrauen
(Quentel, 1532 und 1544) bzw. Weibsbilder (Jobin, 1598) als
Adressaten. Siehe Abbildungen auf der Seite
Modelbücher
[lvii] Siehe auf der
Seite
Modelbücher: „Furm- oder
Modelbüchlein“ (Schönsperger, 1523), „Ein New Modelbuch“
(Schönsperger, 1524), „Eyn newe kunstlich moetdelboich“
(Quentel, 1532), „Ein New kunstlich Modelbuch“ (Quentel, 1544);
eher eine Ausnahme am Ende des 16. Jahrhunderts ist „Schön Neues
Modelbuch“ (Sibmacher, 1597), das vorne links auch eine nach
einer Vorlage aus dem Modelbuch arbeitende Stickerin zeigt
[lviii] Siehe auf
der Seite
Modelbücher: Schönsperger zeigt 1524
einen Wirker, Quentel zeigt 1532 einen Schnitzer, Vavassore
ebenfalls 1532 einen Maler für Designs
[lix] Siehe auf der
Seite
Modelbücher: „Modelbuch New“ (Hermann
Gulfferich, 1553), „Schön neues Modelbuch“ (Sibmacher, 1597),
„Neu künstliches Modelbuch“ (Jobin, 1598), „New Modelbüch“
(Bretschneider, 1615), „Das Neue Model Buch, Erster theil“
(Rosina Helena Fürst, ca. 1660), „Das Neue Model Buch, Ander
theil“ (Rosina Helena Fürst, 1666)
[lx] Siehe auf der
Seite
Modelbücher
den Titel des Modelbuchs von Bretschneider 1615
[lxii] Van den
Berghe, Lisa: a.a.O.
[lxvii] Vgl. Van den
Berghe, Lisa: a.a.O.,
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